Dr. med. Klaus Gipp und Anja GippAllgemeinmedizin Glockenkuhle 3, 38835 Rhoden |
Im Laufe unseres Lebens werden wir mit vielfältigen Erfahrungen konfrontiert. Bereits in frühester Kindheit entwickeln wir Verhaltensweisen, um mit den Lebensumständen so umzugehen, dass es unserem Leben förderlich ist. Der Umgang eines Kindes mit der Erwachsenenwelt lässt beispielsweise bestimmte Verhaltensmuster entstehen, die das Leben und Überleben sichern. Viele dieser Muster überleben sich jedoch mit den Jahren des Heranwachsens, da uns mit zunehmender Autonomie eigentlich bessere Möglichkeiten zur Verfügung stehen. Dennoch neigt der Mensch dazu, an Bewährtem festzuhalten. So beharren viele Menschen trotz zunehmender Misserfolge auf diesen alten, unbewussten Prägungen.
In der Psychotherapie geht es nun darum, diese unbewussten Prägungen und ihre Auswirkungen im alltäglichen Leben bewusst zu machen und neue Verhaltensmuster zu entwickeln und zu leben. In der Therapie soll der Mensch Autonomie und Eigenverantwortung entwickeln, damit er sich von erlernten Zwängen befreien kann.
Praktisch erfolgt eine solche Therapie in regelmäßigen Gesprächssitzungen über mehrere Monate, in denen der Patient ausgehend von seiner aktuellen Problematik dem Arzt seine Erlebnisse, Gedanken und Empfindungen schildert. Der Arzt greift diese Informationen auf und spiegelt den Patienten in seinen Verhaltensweisen und Gedankengängen, so dass der Patient während der Therapie erkennen lernt, welchen inneren Verhaltensmustern er im Umgang mit seiner Umwelt folgt. In einem kreativen Prozess der Bewusstmachung entwickelt der Patient dann neue Möglichkeiten des Umgangs mit gewissen Problemstellungen und setzt diese im Alltag um.
Im Verlaufe der Therapie ist es üblich, dass der Patient einen intensiven Kontakt zu allen Seelenanteilen entwickelt und so auch einen Zugang zur Welt seiner Träume findet, die im Laufe der Therapie als Botschafter des Unbewussten größere Bedeutung gewinnen und in den psychotherapeutischen Gesprächen erörtert und gedeutet werden.