Dr. med. Klaus Gipp und Anja GippAllgemeinmedizin Glockenkuhle 3, 38835 Rhoden |
"Der Mensch ist so stark, wie sein Atem."
Am längsten kann der Mensch auf feste Nahrung verzichten, drei Tage sogar auf Flüssigkeitszufuhr. Doch bereits drei Minuten nach Unterbrechung der Sauerstoffzufuhr sterben die ersten Zellen eines Organismus ab und es kann zu lebensbedrohlichen Zuständen kommen. Die Atmung ist eine der wesentlichen Grundfunktionen des Lebens und viel mehr als nur Sauerstoffaufnahme und Kohlendioxyd-Abgabe. Sie ist mit allen Funktionen des Organismus eng verknüpft. Ihre Bedeutung reicht weit über den Gasaustausch hinaus:
Direkt oder indirekt nehmen Atemtyp, Atemrhythmus und Atemfrequenz tiefen Einfluss auf Organfunktionen und können ordnend auf das Zusammenspiel der Organe und Organsysteme wirken. Neurophysiologisch ist hierfür die Verschaltung des Atemzentrums mit anderen vegetativen Zentren des zentralen Nervensystems, mit der Formatio reticularis, mit Hypothalamus-Hypophyse in der gesamten Sensomotorik verantwortlich. So führt eine gestörte Atmung mit daraus resultierender Sauerstoff-Mangelversorgung zu einer Vielzahl von körperlichen und seelischen Befindensstörungen, wie z.B. :
Müdigkeit, Abgeschlagenheit, nachlassende Leistungsfähigkeit, Antriebslosigkeit bis hin zu Depression, Spannungszuständen und Stressintoleranz, ganz zu schweigen von den Folgen langjähriger latenter Unterversorgung wie Gewebeschlackenbildung und Übersäuerung mit akuten Entgleisungen wie z.B. Hochdruckkrisen und Herzinfarkt.
Durch gezieltes Erlernen bewussten Atems in der Atemtherapie lassen sich Spannungen nachhaltig lösen. Während sich die Atemtherapie im Rahmen von Massage und Krankengymnastik in ihrer Zielsetzung auf eine Ökonomisierung der Atmung und auf die sich daraus ergebenden Wirkungen beschränkt, geht die Energetische Atemtherapie über den körperlichen Aspekt der Atmung weit hinaus und wendet sich an den ganzen Menschen in seinen inneren und äußeren Bezügen, auf die er physisch, emotional und kognitiv reagiert. Beim kranken Menschen sind diese Bezüge gestört.
Im Rahmen der Energetischen Atemtherapie wird an der Bewusstwerdung dieser Bezüge gearbeitet, indem der Patient durch eine bewusste Atemtechnik körperlich-seelische Energieblockaden und Spannungszustände löst.
In der ersten Atemtherapie-Sitzung diagnostiziert der Arzt und Atemtherapeut die Art und Lokalisation der Blockaden und führt im Weiteren den Patienten schrittweise durch seine Problematik hindurch. Da der Atem insbesondere auch Ausdruck des seelisch-geistigen Zustandes ist (wie durch spontane Reaktionen wie Seufzen, Stöhnen, Lachen, Singen, Luftanhalten bei Angst ect. deutlich wird) lassen sich umgekehrt ebensolche Zustände durch genaue und bewusste Beobachtung des Atems deutlich machen.
Durch bewusste Einflussnahme auf den Atemablauf können aber im Umkehrschluss diese Zustände gelöst und überwunden werden. Auch nach Abschluss der Therapie ist der Patient in der Lage, sich mittels bewusster Atemtechnik durch seine Blockaden "hindurchzuatmen".
Diese Technik ist nur durch praktische Erfahrung im Üben und Wahrnehmen erlernbar.
Wesentliche Grundpfeiler des Konzeptes sind:
Empfinden, Sammeln und Atmen.
Sammeln meint die Fähigkeit, die Aufmerksamkeit auf eine bestimmte Körpergegend zu lenken, dort zu halten und sie psychisch als integralen Teil der Gesamtpersönlichkeit zu begreifen. Gleichzeitig entsteht leibliche Durchlässigkeit durch die Atembewegung, verbunden mit einem auch leiblich gerundeten Selbstbewusstsein und damit Kraft durch richtungweisende Selbsterkenntnis und Heilung. So erfährt sich der Patient, vorerst ohne Worte, in einer Art ganzheitlicher Selbstanalyse.
Je nach Schweregrad und Art der Erkrankung wird einzeln oder in der Gruppe gearbeitet.
Eine Einzelstunde dauert in der Regel ca. 100 Min., eine Gruppenstunde ca. 120 Min.